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"Wenn man einmal weiß, worauf alles ankommt, hört man auf, gesprächig zu sein." (Johann Wolfgang von Goethe) Vom Reden und vom TunEgon Bahr hat einmal gesagt: "Kleine Schritte sind immer besser als große Worte". Und eine Teilnehmerin an einem meiner Schweigeretreats kam zu der Überzeugung: "das meiste, was wir reden, ist überflüssig".
Schätze und addiere:
Wenn wir sprechen, schauen wir in unserer Festplatte nach, ob zum aktuellen Thema Daten vorliegen. Diese Daten (andere können es ja nicht sein!) werfen wir dann in den Raum. Eigentlich sprechen nicht wir, sondern unsere Eltern (siehe Charlotte) und alle, die irgendwann in unserem Leben zu diesem Thema Daten in uns verschaltet haben.
Menschen beginnen bereits als Kleinkinder, sich mit bestimmten Gedankenstrukturen und -formen zu identifizieren. Die erste Identifizierung ist der Name, dann der Besitz "mein Spielzeug". Dabei ist das Spielzeug selbst nicht entscheidend, sondern der Gedanke von "meinem" Spielzeug. Das heißt, Kinder fangen an, sich mit dem gegenständlichen Bewusstsein zu identifizieren. Darüber hinaus nimmt das Kind noch viele weitere Identifikationen aus der eigenen Kultur auf. Es wird durch seine Eltern, Lehrer und die Gesellschaft konditioniert und identifiziert sich im Laufe seines Lebens meist vollständig mit gesellschaftlichen Rollen. Diese Rollen - als Mutter, Vater, nicht gut genug, arbeitslos, erfolgreich - hält es für seine wahre Identität, ohne zu erkennen, dass es sich dabei lediglich um Gedankenformen handelt. Jede Rolle ist nur eine Gedankenform. Die meisten Menschen sind mit diesem Selbst, das aus den Gedankenformen entstanden ist, vollständig identifiziert.
Was heißt das für unsere Gesprächskultur? Wir wollen recht haben! Immer, wenn wir bei einer Diskussion nachgeben, geben wir ein Stück "von uns selbst" auf, und das ist schmerzhaft. Deshalb sind viele Diskussionen ziemlich gut vorhersehbar. Zuerst werden die einzelnen Standpunkte formuliert, dann werden diese mehr oder weniger vehement vertreten. Jeder hat "seine" Ansicht durch die Auseinandersetzung mit anderen gefestigt (!) und anschließend fragt man sich, warum man überhaupt diskutiert hat. Viele Diskussionen dienen - nachträglich betrachtet - dem reinen Zeitvertreib bzw. der Ego-Pflege. Du kannst das zu Hause, am Stammtisch, bei professionellen Teambesprechungen und vor allem in der Politik beobachten.
Überflüssige (!) Worte sind Zeit- und Energieverschwendung
(1)http://www.eckharttolle.de/media/interviews/leben-im-jetzt-15
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