Ist das Leben eine Illusion?
Lieber Sohn, erinnerst du dich an unseren Spaziergang zum Neuenbürger Schloss? Es war ein sonniger Tag, und wir sind verbotenerweise in die abgesperrte Ruine geklettert. Du warst gerade 14 und hast mich gefragt "Papa, kann es sein, dass das Leben eine Illusion ist?"
Liebe Tochter, nun bist du 18 geworden. Wir hatten in letzter Zeit Gesprächsthemen, über die sich gestandene Philosophen und Politiker den Kopf zerbrechen. Unsere Generation hinterlässt eurer Generation eine Welt, die in verschiedenen Richtungen aus den Fugen geraten ist. Ökologisch, wirtschaftlich, politisch und vor allem zwischenmenschlich. Nüchtern betrachtet stehen wir kurz vor einer Katastrophe, deren Ausmaß wir uns nicht vorstellen können. Und weil wir keine Katastrophen sehen wollen, schauen wir auch nicht hin. Wir schauen weg. Das ist unser Überlebensmechanismus für den Alltag: wegschauen. Oder eben: all das nicht nüchtern betrachten. Uns mit Märchen, Drogen, virtuellen Welten oder anderem berauschen. Sollten wir uns dann doch ein wenig mit solchen Themen beschäftigen, fühlen wir uns ganz klein und sagen mit einem resignierten Schulterzucken: da können wir als Einzelne ja doch nichts tun.
Unsere Welt gleicht einem riesigen Boot, das unaufhaltsam und immer schneller auf einen Wasserfall zu treibt. In diesem Boot sitzen wir alle, du und du und ich und der Papst und Barack Obama, die Bäckereiverkäuferin um die Ecke, die Menschen in den Gefängnissen, Vladimir Putin, der Dalai Lama, Ursula von der Leyen, unsere Fußball-Nationalelf und der Kirchenchor in deinem Dorf, die ganz Kleinen in den Sandkästen und die Terroristen, die Kursteilnehmer des VHS-Töpferkurses und alle Schüler in allen Schulen, die Stammtisch-Politiker beim Frühschoppen und Janet Yellen, der nette Kollege von der Müllabfuhr und Peter Brabeck-Letmathe. Auch deine Nachbarn, deine Arbeitskollegen, Rihanna, Stephen Hawking, Chick Corea, Kim Jong, Malala Yousafzai, May-Britt Moser, die heute 99jährige Zsa Zsa Gabor, Carla Bley und Edward Snowden. Alle sind wir in diesem Boot, wir leben alle auf dieser einen Welt und atmen diese eine Luft und tanken Energie von dieser einen Sonne.
Ich bin sehr dankbar für die vielen Gespräche – sie haben mir die Fragen vor Augen geführt, die auch ich in eurem Alter hatte. Fragen, die mir die Erwachsenen nicht beantworten konnten. Fragen, über die ich mir Jahrzehnte lang Gedanken gemacht, sie beiseite geschoben, wieder aufgegriffen habe.
Es ist an der Zeit, diese Fragen zu beantworten. Da sich viele Menschen über ähnliche Dinge Gedanken machen, wähle ich diese Form der öffentlichen Homepage. So kannst du, liebe Leserin, lieber Leser, an unserem gemeinsamen Denkprozess teil haben.
Auf den folgenden Seiten werde ich dir die Welt erklären. Du wirst dich und die Welt auf eine Weise kennen lernen, die du dir vermutlich jetzt, in diesem Moment, nicht vorstellen kannst. Und ich werde dir beschreiben, wie du als einzelner Mensch aktiv und spürbar dazu beitragen kannst, das Boot in ruhiges Gewässer zu dirigieren und diese Welt zu retten! Das ist etwas abenteuerlich, und ich muss an dieser Stelle auch gleich warnen: wenn du alles gelesen hast, wirst du nicht mehr der selbe Mensch sein. Wenn du dein gewohntes Leben weiter führen möchtest empfehle ich dir deshalb, jetzt diese Seite zu verlassen. Liest du weiter, dann tust du dies auf die Gefahr hin, dass sich dein Leben ändern kann. Du wirst mit einer Logik und mit Wahrheiten konfrontiert werden, die dich aus deiner gewohnten Bahn werfen können.
Solltest du trotzdem weiter lesen wollen, dann bitte ich dich darum:
- Lies diese Homepage Satz für Satz, Seite für Seite, wie ein Buch! Jede Seite baut auf die andere auf.
- Nimm dir Zeit, lass dir Zeit! Für die Arbeit mit dieser Homepage brauchst du ein paar Tage. Und manchmal brauchst du auch nach einem Satz ein paar Minuten, um ihn zu verdauen. Nimm dir diese Auszeit, es lohnt sich.
Je mehr Menschen die hier aufgeführten Zusammenhänge verstehen, desto umfassender können wir gemeinsam unsere Welt verändern. Anstatt – wie die einen - wegzuschauen oder – wie die anderen – unsere Zeit mit Jammern und Schuldzuweisungen zu vertrödeln, können wir uns aufmachen, zusammen an einer l(i)ebenswerten und friedlichen Zukunft zu arbeiten. Das gibt dem Leben mehr Sinn, und es macht Freude!
Ich nehme an, dass viele Kinder ihre Zukunft mitgestalten wollen, und auch die vielen einstigen Kinder, die inzwischen als Erwachsene genau diese Aufgabe haben oder in Positionen sind, die ihnen entsprechende Gestaltungsmöglichkeiten geben: Eltern, Lehrer(1), Erzieher, Human Resources Manager in den Unternehmen, Vorstandsvorsitzende und Präsidenten von Lebensmittelkonzernen, Pharmakonzernen und Notenbanken, Politiker und Religionsführer jeglicher Couleur und natürlich unsere Bundeskanzlerin, Angela Merkel.
Deshalb ist auch die Sprache, die ich wähle, so einfach gehalten, dass sie jeder versteht, ob 10jähriges Kind, Arbeiter, Lehrer, Manager, Philosoph oder Politiker. Tatsächlich sind die großen Zusammenhänge in Wirklichkeit sehr einfach. Um sie zu verstehen, brauchst du nur deine natürliche Neugierde, Zeit und einen Schmetterling.
Ich wünsche dir viel Spaß, Besinnlichkeit, Nachdenken, Einsicht, Veränderungswillen und ganz viel Herz!
Bernard Maier
(1)Damit der Lesefluss nicht beeinträchtigt wird, verwende ich hier und auf den folgenden Seiten zwar nur die männliche Form, meine aber selbstverständlich stets auch die weibliche Form.
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